Museum: Haus der Kunst – Philippe Parreno


Philippe Parreno klang interessant. Meine Tochter meinte: das ist Kunst, das verstehst Du nicht. Ja, sie hatte damit recht.

von Karin Bergs

Schon auf der Homepage gab es eine Warnung, dass diese Ausstellung dunkel und nur temporär beleuchtet ist, was für Epileptiker*innen oder lichtempfindliche Menschen als unangenehm empfunden werden kann. Ich bin zwar keine Epileptikerin, habe diese Ausstellung aber als Horrortrip empfunden. Ja, es war dunkel, man ging auf dunklem, sehr weichem Teppichboden, das war sehr angenehm. Allerdings gab es an den Türen eine leichte Neigung, da wäre ich fast gestolpert. Denn gesehen habe ich die Unebenheit am Boden nicht, dafür war es zu dunkel. Interessant war, dass sich viele Objekte bewegten, auf und ab oder sich um die eigene Achse drehten. In den Bewegungen war eine bestimmte Choreografie zu erahnen.

Laut Beschreibung sollten die Ausstellungen dieses Künstlers ‚immersive Reisen, die parallele Realitäten miteinander verbinden und die Wahrnehmung von Raum, Zeit und Grenzen verändern‘ darstellen. Hä? Nicht mal diese Beschreibung verstehe ich.

Mehrere dieser dunklen Räume waren mit schwarzen Objekten verziert, die von der Decke herunterhingen. Einige Objekte bewegten sich auf und ab. Meine Empfindung war: Hier fliegt Weltraumschrott herum – Ist da ein Satellit abgestürzt, ist das das Ende der Welt? Zuordnen konnte ich die Objekte nicht.

Einiges ähnelte schwarzen Autobatterien, Filmkoffern, evtl. Kameras oder anderem rechteckigen Zeug. Einen zerfledderten, scharfkantigen Eindruck, der auf eine Explosion hinweisen würde, machte es auf mich allerdings nicht. In den Räumen wurde mit Licht, Beleuchtung und Tönen gespielt. In einem Raum hingen gar nur 25 nahezu kugelförmige Lampen von der Decke herunter und bildeten die Form eines Quadrats, die den Raum in einem gelben Schummerlicht beleuchteten. Bei einer Glühbirne würde man das Licht als ‚warmweiß‘ bezeichnen. In einem anderen Raum kauerte eine langhaarige Frau gekrümmt am Boden und gab komische Töne von sich. Sollte das Gesang sein? Für mich machte sie den Eindruck, als wäre sie aus einem Zombiefilm entsprungen und wollte mit ihren Klagelauten Verbündeten den Weg zu ihr weisen. Gut, dass sie sich nicht bewegte, denn sonst wäre ich vor Schreck davon gerannt.

Philippe Parreno klang am Ende nicht interessant

Vereinzelt gab es auch hell beleuchtete Objekte, die nach schwerem Kristallglas aussahen und ebenfalls von der Decke hingen und sich bewegten.

Ich habe mich dort nicht wohl gefühlt. Ich habe mich sogar total unwohl gefühlt und fast Angst bekommen. Aber das muss in heutiger Zeit wohl so sein. Wir müssen in Angst und Schrecken gehalten werden, damit wir schön gefügig bleiben. Mein Problem dabei ist: Ich empfinde das Leben schwierig genug, und Kunst soll für mich Entspannung und Freude sein und mich aus dem Alltag befreien. Aber einen Horrortrip empfinde ich weder als Entspannung noch als ‚Befreiung‘, das brauche ich nicht.

Trailer zur Ausstellung (ca. 1,5 min): https://youtu.be/DqbZMjdPOsU

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